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P - Q

Palmen Palme ('Palm Tree') Kugelbombe des Pokamono-Types mit wenigen großen, schnell verbrennenden Kometen-Sternen. Die Kometen bestehen gewöhnlich aus Funkensätzen (Kohlefunken, Flitter, Glitter usw., teilweise mit Crackling) und bilden die "P.-Blätter"; Kokosnuß-P. ('Coconut P.') haben besonders breite Blätter (große Kometen). Die Kometen von farbigen P. bestehen aus Farbsätzen. Beim Aufstieg wird gewöhnlich durch den Abbrand eines oder mehrerer, auf der Bombe befestigten Kometen der P.-Stamm erzeugt; Betel-P. haben jedoch keinen Stamm. Bei P.-Bomben mit weniger Kometen und einem zusätzlichem Bukett aus farbigen Leuchtsternen spricht man von einer Peony mit P.-Herzen ('Peony with Palm Heart/Pistil'). Bei großkalibrigen P. können in der Bombenschale noch einige kleine Bomben/Bombetten ("Kokosnüsse", 'Small Flowers') verteilt sein (s.a. Polyp).

Parachute siehe Fallschirmbombe

Patrone Bombette (Pyrotechnische Munition, Kaliber 15mm) zum Abschuß aus Signalwaffen, z.B. Heul-, Ratter-, Knall- ("Vogelschreck") und Stern-P. P. werden auch beim Großfeuerwerk verwendet, z.B. gebündelter Abschuß mittels Ausstoßladung aus Bombetten-Gestellen. Als Anzünd- und Ausstoßmittel bei Signalwaffen dient nicht wie beim Großfeuerwerk Schwarzpulver, sondern Platzmunition (z.B. 6mm "Flobert").

Pattern Shell siehe Katamono

Peanut Shells Peanut Shell ('Stacked/Double Shells') Eine P.S. besteht aus zwei miteinander verbundenen Kugelbomben mit nur einer Ausstoßladung. Die obere Kugelbombe wird beim Abschuß mit gezündet und explodiert kurz nach der unteren. Die pyrotechnischen Füllungen sind Sternbuketts oder andere Kugelbomben-Effekte, das Kaliber beträgt selten mehr als 125mm.

Peony Peony ("Päonie", Peonie, Pfingstrose) 1. (Leucht-)Stern: Im Gegensatz zu Chrysanthemen-Sternen, besitzen P.-Sterne keinen Funkenschweif. Es gibt einfarbige und farbwechselnde P.-Sterne. 2. Bombe: ('Warimono') P.-Bomben sind immer kugelförmig. Die namengebenden P.-Sterne werden dabei entlang der Innenwand der Bombenschale um eine zentrale (Schwarzpulver-)Zerlegerladung angeordnet und bilden die Blütenblätter ('Petal'). Komplizierte P.-Bomben bestehen aus mehreren, von einander getrennten Sternlagen; dies können P.- oder Chrysanthemen-Sterne sein. Der Zerlegerladung können zusätzlich andersfarbige Sterne beigemischt sein, die dann den Blütenstempel ('Pistil') bilden. Bei der Explosion der Bombe entsteht das Bild einer sich öffnenden Pfingstrosen-Blüte. Durch die Wucht der Zerlegerladung und einer relativ kurzen Brenndauer der P.-Sterne verlischt das Bild, bevor die Sterne durch die Schwerkraft einen Bogen beschreiben (s.a. Hanwarimono, Pokamono).

Petal "Blütenblätter" (Sterne) in Bomben des Warimono-Types (Chrysanthemen oder Peonies). Bei 'single petalled' Bomben ist nur eine Sternschicht entlang der Innenwand der Bombenschale angeordnet. Im Inneren der Bombe können jedoch konzentrisch eine oder mehrere weitere Sternlagen angeordnet sein, die von den meist größeren, äußeren Sternen durch Zerlegerladung (z.B. Schwarzpulver) und Seidenpapier getrennt sind. Bei der Explosion der Kugelbombe liegen diese Sternsphären symmetrisch innerhalb der äußeren Sterne. Die Art der Sterne des äußersten Petals (Chrysanthemen- oder Peony-Sterne) bestimmt den Namen der Bombe.
Die Terminologie für die inneren Sterne ist nicht einheitlich: während z.B. in Europa und den USA innere Sternlagen auch als Petal bezeichnet werden, heißen sie in Japan und einigen anderen asiatischen Ländern i.d.R. Pistil. Eine Warimono mit drei konzentrischen Lagen von Sternen gilt demnach in den USA als 'triple petalled', in Japan dagegen als 'petal with 2 pistils'. Die FEUERWERK Homepage übernimmt die Terminologie von Takeo Shimizu (1981): Nur die innersten Sterne einer Warimono formen den 'Pistil' ("Blütenstempel"), alle äußeren Sternlagen werden 'Petal' genannt. Eine Bombe mit z.B. insgesamt drei Sternlagen ist demnach eine 'Double Petalled Warimono with Pistil' (s.a. Pistil).

Pfeife, Pfeifpatrone siehe Heuler

Pistil Zusätzliche Sterne im Inneren von Bomben des Warimono-Types (Chrysanthemen oder Peonies). Diese können als konzentrische Sternlage zu den Petals angeordnet oder regellos der Zerlegerladung im Zentrum der Bombe beigemischt sein. Letztere breiten sich bei der Explosion der Bombe nicht radialsymmetrisch aus, sondern bilden in Form eines Buketts das "Herz" bzw. den "Blütenstempel" der Bombe. Eine Besonderheit ist das Palmen-P. (Palmfächer-Herz, 'Palm Heart', 'Palm Tree Core') aus wenigen großen Kometensternen (s.a. Petal).

Pokamono ("Poka") Einfache Variante von Kugelbomben, das Kaliber ist selten größer als 150-200mm (6-8''). Die Sterne werden nicht wie bei Bomben des Warimono-Types entlang der Bombeninnenwand um die Zerlegerladung angeordnet, sondern sind regellos mit dieser in der Bombenschale verteilt. Die Anzahl der Sterne ist dadurch größer, die Zerlegerladung ist schwächer als bei Warimono-Bomben. Typische P.-Bomben sind Trauerweiden, deren zahlreiche Tigertail-Sterne sich ohne große Wucht ausbreiten sollen. Neben Sternen finden als Effekte z.B. auch Kometen (Palmen), Gitter-Kometen ('Criss-Cross') und Bienen ('Bee and bess') sowie Tourbillions Verwendung. Auch viele, überwiegend kleinkalibrige "Chinabomben" mit Sternbuketts werden aus Kostengründen als P. ausgeführt. P.-Bomben besitzen unregelmäßige Explosionsformen (s.a. Warimono, Hanwarimono).

Polyp Polyp ('Spider') Zylinder- oder Kugelbombe mit wenigen, relativ großen und langbrennenden Kometen-Sternen, die das Bild eines Oktopus oder einer Spinne ergeben. Bomben mit starkem Blitz-Zerleger und kürzer brennenden Kometen heißen 'Spider Web Shells' ("Spinnennetz"). Letztere werden gewöhnlich zu mehreren geschossen, sodaß sich deren Kometen überkreuzen (s.a. Palme).

Pots á feu siehe Feuertopf

Pyromusical Völlig musiksynchrones, computergesteuertes Musikfeuerwerk.

Pyrotechnische Munition siehe Patrone

Pyrotechnischer Gegenstand ('Pyrotechnic Device') Gegenstände (z.B. Feuerwerkskörper, Anzündmittel), die Vergnügungs- oder technischen Zwecken dienen und in denen explosionsgefährliche Stoffe oder Stoffgemische (pyrotechnische Sätze) enthalten sind. Sie sind dazu bestimmt, unter Ausnutzung der in diesen enthaltenen Energie Licht-, Schall-, Rauch-, Nebel-, Heiz-, Druck- oder Bewegungswirkungen zu erzeugen. P. G. werden nach Klassen unterschieden.

Pyrotechnischer Satz ('Pyrotechnic Composition') P.S. sind Stoffgemische ("Pulvergemische", 'Powder'), die in Folge einer selbstunterhaltenden exothermen, chemischen Reaktion (nichtdetonativ, s. Explosion) eine Wirkung in Form von Wärme, Licht, Schall, Gas, Nebel oder Rauch erzielen. Ein p.S. enthält Oxydations- (Sauerstofflieferant) und Reduktionsmittel (Brennstoff) sowie evtl. Bindemittel, Katalysatoren und effekterzeugende Stoffe. Alle Feuerwerkskörper enthalten mindestens einen p.S., um einen gewünschten Effekt zu erzeugen (z.B. Farb-, Funken, Treib-, Heul-, Blitz-, Rauch-S.).

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R

Raketen Rakete ('Fireworks Rocket', 'Skyrocket') R. gehören zu den bekanntesten Feuerwerkskörpern. Beim Aufstieg einer R. entstehen durch den Abbrand eines verdichteten, in eine Hülse (Pappe, Kunststoff oder Metall) gepreßten Schwarzpulver-Satzes (Treibsatz) Gase. Diese Verbrennungsgase dehnen sich durch die Reaktionswärme stark aus und können nur durch eine Düse am unteren Ende der Hülse entweichen. Sie treiben die R. nach dem Rückstoßprinzip an. Damit die Beschleunigung am Anfang stärker ist und die R. in ihrer Flugbahn stabilisiert wird, verbrennt in den ersten 1-2 Sekunden in einer Seele besonders viel Schwarzpulver; danach nimmt der Schub ab. Nach insgesamt 3-4 Sekunden brennt der Pulverpressling am oberen Ende durch und zündet eine Zerlegerladung. Diese zerreißt den R.-kopf ('Heading', Hülse aus Pappe oder Plastik) und zündet die Effekte (Sterne, Heuler usw.). Dem Treibsatz kann noch Metallgrieß (Titan oder Aluminium) beigemengt sein, um einen Silberperlen-Schweif zu erzeugen.
Zu Silvester werden sehr viele R. verwendet (Klasse II, Steighöhe max. 100m), bei Großfeuerwerken spielen sie meist eine untergeordnete Rolle: sie sind in ihrer Flugbahn relativ unberechenbar, können nur "kleine" Mengen Effektladung in die Höhe (bis etwa 250m) transportieren und die herunterfallenden Stöcke (sie dienen als Leitwerk zur Stabilisierung der R.) stellen bei Wind ein Sicherheitsrisiko für das Publikum dar. Die meisten größeren Effekte eines Höhenfeuerwerks werden daher durch Bomben verwirklicht. Großfeuerwerks-R. werden gewöhnlich aus speziellen Dreibeinständern ('Rocket Racks') verschossen (s.a. Girandole).

Ratterpatrone siehe Heuler

Reduktionsmittel siehe Pyrotechnischer Satz und Seite Chemikalien im Kapitel Technik

Goldregen Regen ('Rain') 1. Bukett von Bomben oder Raketen mit langbrennenden goldenen ('Golden Rain') oder silbernen ('Silver Rain') Schweifsternen, die erst kurz vor dem Erreichen des Bodens verlöschen (s.a. Trauerweide, Kamuro, Tigertail). 2. Kleine Handfontäne, Klasse I

Ring ('Circle') Figurenbombe (s. Katamono). Die Sterne befinden sich nur entlang der Nahtstelle der Bombenschale - die obere und untere Halbschale werden mit Zerlegerladung und/oder Stroh aufgefüllt.

Roman Candle siehe Römisches Licht

Rohrkrepierer siehe Versager

Römische Lichter Römisches Licht ('Roman Candle') Einseitig verschlossenes Papprohr, das auf der gesamten Länge mit mehreren Effekt-Schüssen gefüllt ist. Die einzelnen Schüsse sind untereinander zeitlich verzögert und bestehen jeweils aus einer Schwarzpulver-Ausstoßladung, dem Effektkörper (z.B. Sterne, Kometen, Bombetten) und einem Pfropfen oberhalb des pyrotechnischen Effektes. Letzterer trennt die Schüsse und verstärkt den Druckaufbau der Schwarzpulver-Ladungen (s.a. Bomben- und Kometenrohr).

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S

Salut ("Schlag", 'Salute', 'Thunder', 'Report', 'Maroon') Viele Feuerwerkskörper (Signalrakete 'Flash Rocket', Salutbombe/-bombette, Tourbillion usw.) enthalten einen sehr energiereichen pyrotechnischen Satz (meist Blitzknall-Satz) und erzeugen als Effekt einen kräftigen Knall. Dem Satz kann Metallgrieß (meist Titan) zugemischt sein, das zu kurzlebigen silber-weißen Funken verbrennt (Titansalut, Titanfunkenbukett, Titanfunkenblitz, 'Titanium Salute'). Bei Mehrschlagbomben ist der letzte Effekt fast immer ein großer S. (Schlußschlag, 'Bottom Shot').

Saturn Saturn Kugelbombe des Warimono-Types mit einem Pistil aus Chrysanthemen- oder Peonysternen. Die Sterne des Petals bilden keine geschlossene Sphäre, sondern nur einen Ring um den Pistil. Einige S.-Bomben haben zwei sich kreuzende, evtl. verschieden farbige Ringe (s.a. Sonnenblume).

Satz siehe pyrotechnischer Satz

Saxon siehe Sonne, Bühneneffekte

Schale ('Case') Synonym für Hülse, Hülle (z.B. Bombens.). Halbs. sind Halbware (Zwischenprodukte) für die Kugelbomben-Herstellung.

Schießpulver (Treibladungspulver) 1. gekörntes Schwarzpulver ('Gunpowder'): Körnungsgrad 0,15 bis 8mm (s.a. Ausstoßladung). 2. rauchloses Nitrocellulose-Treibladungspulver für moderne Schußwaffen.

Schlag 1. ('Break', 'Burst') Synonym für Explosion: Eine Kugelbombe hat einen S., Mehrs.-Zylinderbomben können 2,3,4 oder mehr S. besitzen. 2. Synonym für Salut, z.B. "Blitzschlag". 3. Gleichzeitige Zündung mehrerer Feuerwerkskörper ("auf Schlag").

Schlangenbombe Schlangenbombe Zylinder- oder Kugelbombe mit zahlreichen, meist ringförmig angeordneten Tourbillions oder Brummern. Häufig mit zusätzlichem Sternbukett.

Schmetterling Schmetterling ('Butterfly') Kugelbombe des Warimono-Types, in der Sterne (meist Chrysanthemen-Sterne) und Zerlegerladung so angeordnet sind, daß bei der Explosion der Bombe zwei "Schmetterlings-Flügel" vom Zentrum ausgehen. Zwei einzelne Sterne bilden die Antennen des S. Die 'Bow Tie Ring' ist eine S.-Bombe mit zusätzlichem Sternring (s.a. Saturn-Bombe), jedoch ohne S.-Antennen.

Schuß ('Shot') 1. Ausstoßladung 2. Ausstoß eines Effektkörpers, ausgestoßener Effekt: Römischer Lichter besitzen z.B. 6 bis 10, Chinabatterien bis zu 1000 Schüssen.

Schwärmer 1. Biene 2. Kleine Fontäne mit Schlußknall, Klasse II

Schwarzpulver ('Blackpowder') ist ein Gemisch aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel. Bis etwa 1650 schwankten die Anteile der drei Komponenten erheblich. Holzkohle und Schwefel waren weit stärker vertreten, oft zu je einem Viertel oder sogar einem Drittel der Gesamtmenge. Ab 1650 setzten sich feste Gewichtsverhältnisse durch, üblicherweise 75:15:10. Je nach Verwendungszweck können die einzelnen Anteile jedoch leicht variieren: wird der Kaliumnitratgehalt erhöht, verbrennt das Pulver heftiger. Durch Erhöhung des Kohlenstoffgehalts, z.B. in Raketen-Treibsätzen, wird der Abbrand verlangsamt. Neben dem bekannten Dreikomponenten-Pulver wird für bestimmte Zwecke auch ein Zweikomponenten-Pulver verwendet, das nur aus Kaliumnitrat und Holzkohle im Gewichtsverhältnis 80:20 besteht. Die Qualität der einzelnen Zutaten, vor allem der Holzkohle, ist entscheidend für das Abbrandverhalten und die Treibkraft der Pulver. S. als Schießpulver/Ausstoßladung wird durch Vermischen der drei Bestandteile zu einer feuchten, pastosen Masse hergestellt, die man anschließend unter hohem Druck zu Blöcken presst. Nach Granulieren dieser Blöcke werden die Körner nach Größen gesiebt und gewöhnlich mit Graphit (zum Schutz vor Feuchtigkeit) poliert. Weiterhin kann S. in Hülsen gepresst (Treiber, Vorbrenner) oder mit einem Bindemittel (Dextrin, Gummi Arabicum) zu einem dünnflüssigen Brei angerührt und auf Baumwollfäden oder Jutegewebe aufgetragen werden (Stoppine). S. gehört zu den bedeutendsten Erfindungen der Menschheit (s.a. Seite Geschichte im Kapitel Infos). Obwohl es meist der Zerstörung diente, hatte sein Einsatz in der Industrie, z.B. seit dem 19. Jahrhundert zur Erschließung von Rohstoffen, weitreichende Auswirkungen. In der militärischen Pyrotechnik wurde es gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch rauchloses Nitrocellulose-Schießpulver verdrängt. In der zivilen Feuerwerkerei hat es auch heute noch eine dominierende Stellung und wird in den meisten Feuerwerkskörpern verwendet (s.a. Sprengpulver).

Seele 1. Hohlraum: Zur Erhöhung des Abbrandes wird insbesondere bei Raketen, aber z.B. auch bei Ratterpatronen und Fontänen eine S. in den (Treib-)Satz eingebohrt/eingepreßt. Die vergrößerte Abbrand-Oberfläche bewirkt einen starken Anfangsschub oder gesteigerten Effekt. 2. Pyrotechnischer Satz (Mehlpulver) in Litzen und Pulverzündschnüren.

Serpent siehe Tourbillion

Shakudama Japanische Kugelbombe des Warimono-Types mit 12'' Durchmesser (300mm). An S.-Bomben sind häufig Aufstiegseffekte befestigt. Sie sind die traditionellen Wettkampf-Bomben japanischer Hanabishi.

Shell siehe Bombe

Shell of Shells siehe Kowarimono

Silberperlen (Schneeflocken, Titanfunken) Silberne Funken, die meist durch Titan-, seltener durch Aluminiumgrieß erzeugt werden. Der S.-Effekt wird häufig in Frontstücken ("Elektrische" Sonnen, Wasserfälle, Fontänen, Springbrunnen), in Tourbillions, Heul- und Raketen-Treibsätzen sowie in Blitzknallsätzen verwendet. Bei der internationalen Namenvergabe stellt man den entsprechenden Feuerwerkskörpern häufig das Wort 'Titanium' (Titan) voran, z.B. 'Titanium Whistle', 'Titanium Salute' usw.

Silvesterfeuerwerk Kleinfeuerwerk der Klasse II, pyrotechnische Satzmenge und Kaliber sind begrenzt (s. Klasse, Sprengstoffgesetz).

Simultan-Bombetten siehe Bombe, Bombette

Small Flowers Kleinkalibrige Kugelbomben, die von größeren Bomben ausgeworfen (s. Kowarimono), als Aufstiegseffekte an Kugelbomben befestigt oder aus Starmines geschossen werden (s.a. Bombette).

Sonne Sonne ('Wheel', 'Catherine Wheel', 'Saxon') Element des Bodenfeuerwerks. Kleine Silvesters. bestehen aus einer Papp- oder Kunststoffscheibe mit einem zu einer Spirale aufgerollten und mit pyrotechnischem Satz gefüllten Papierschlauch oder mit zwei bis drei S.-Treibern. Saxons sind einzelne Treiber, die in der Mitte durchbohrt an einem Nagel o.ä. gelagert sind und sich um die eigene Achse drehen. Großfeuerwerkss. bestehen aus mindestens zwei, meist jedoch deutlich mehr Treibern und Brändern, die an einem Holzkreuz, Drahtgestell oder einer schweren Pappscheibe befestigt sind. Das Gestell ist drehbar (teilw. mit Kugellager) an einem Pfosten oder einer Traverse verankert und wird von den Treibern, die gleichzeitig oder nacheinander zünden, in Rotation versetzt. Komplizierte S. verändern die Effekte und/oder Drehrichtung. Mögliche Effekte für Sonnen sind Farb-, Funken- und Pfeifsätze.

Sonnenblume ('Sunflower') Kugelbombe des Warimono-Types mit einem Petal aus Chrysanthemen- oder Peonysternen und einem ringförmigen Pistil aus großen Chrysanthemensternen. Selten wird der Pistil mit Peonysternen zu einer geschlossenen Sternsphäre vervollständigt (s.a. Saturn).

Spangle "Blinkender" Funkenschweif, siehe Glitter

Spider, Spider Web siehe Polyp

Spitze ('Tip') Farbwechsel von Sternen kurz vor ihrem Verlöschen. Besonders typisch ist der Effekt für Kamuro- und einige Chrysanthemen-Bomben. Es ist jede beliebige Farbkombination (z.B. silber mit blauen S. oder Brokat mit Spangle-S.) möglich (s.a. Farbwechsel, Stern).

Sprengpulver ('Blasting Powder') Grobkörniges Schwarzpulver für den Einsatz in Steinbrüchen u.ä. Es hat gegenüber modernen Sprengstoffen den Vorteil seiner nicht zertrümmernden, sondern schiebenden Wirkung und ermöglicht so die Gewinnung großer Steinblöcke ohne Haarrisse. S. wird je nach Oxidationsmittel in Typ A (Kaliumnitrat) und Typ B (Natriumnitrat) unterschieden.

Sprengstoffgesetz (SprengG) Das deutsche S. regelt den Umgang (Herstellen, Bearbeiten, Verarbeiten, Wiedergewinnen, Aufbewahren, Verwenden und Vernichten sowie Beförderung, Überlassen und Empfangnahme innerhalb der Betriebsstätte), den Verkehr (Erwerben, Vertreiben und Überlassen), die Beförderung und die Einfuhr von explosionsgefährlichen Stoffen, soweit diese zur Verwendung als Sprengstoffe, Treibstoffe, Zündstoffe, Anzündstoffe, pyrotechnische Sätze oder zu deren Herstellung bestimmt sind. Das S. gilt aufgrund der Gefährlichkeit zusätzlich für folgende Stoffe und Gegenstände: explosionsfähige Stoffe (z.B. Sprengmittel, nicht explosionsgefährlich im Sinne des S.), Zündmittel für Sprengzwecke, pyrotechnische Gegenstände (Feuerwerkskörper, Anzündmittel usw.), Munition und andere Gegenstände, in denen explosionsgefährliche/ explosionsfähige Stoffe fest eingeschlossen sind und in denen die Explosion eingeleitet wird, sowie explosionsgefährliche Rohstoffe und Zwischenprodukte (s.a. Seiten Gesetze und FAQ im Kapitel Infos).

Springbrunnen Springbrunnen Horizontal auf einem Pfahl gelagerte Sonne, meist mit einer zusätzlichen senkrechten Fontäne. "Elektrische S." versprühen Silberperlen, andere Effekte sind z.B. Goldfunken oder Glitter.

Starmine Bei einer S. befinden sich im Mörserrohr über einer Kugelbombe zusätzliche Effekte (Small Flowers, Sterne, Kometen, Tourbillions). Beim Abschuß werden diese Effekte mit entzündet und brennend ausgestoßen (s. Feuertopf, Ausstoßladung), das Bombenbukett entfaltet sich dann darüber. Werden S. in einer breiten Front geschossen, spricht man von 'Wide-Scale S.'. Vor allem in Japan werden bei einem Hanabi zahlreiche S. meist in einer Folge schnell hintereinander geschossen.

Steigende Krone Steigende Krone ('Girandola', 'Crown Wheel', 'Flying Saucer') Radähnliche Konstruktion aus Holz, Bambus, Rattan oder Kunststoff, an der mehrere Treiber und Bränder in verschiedenen Winkeln zueinander befestigt sind. Der Durchmesser kann etwa 20 bis 100cm betragen. Zuerst werden die horizontalen Treiber gezündet, die die auf einem Pfahl gelagerte Konstruktion in schnelle Rotation versetzen. Nach kurzer Zeit zünden die vertikalen Treiber und die K. steigt nach dem Rückstoßprinzip mit einer breiten Funkenspirale auf. Am Zenit der Flugbahn können noch Effekte freigesetzt werden. S.K. sind besonders in Mexiko sehr beliebt.

Sterntypen Stern ('Star') Sammelbegriff für verschieden geformte Pulverkörper, die beim Abbrennen in der Luft als farbige, funkensprühende oder blinkende Punkte und Streifen zu sehen sind. Sie sind Hauptbestandteil (Effekt) der meisten Feuerwerkskörper (z.B. Bomben- und Raketenbuketts, Leuchtkugeln aus Römischen Lichtern). Die Größe kann je nach Verwendungszweck von Micros. (Durchmesser ca. 1mm), bis zu Kometens. mit einem Durchmesser von über 5cm variieren. Die durchschnittliche Größe z.B. für Raketen, Bomben und Feuertöpfe ist ca. 5-20mm. Die Herstellung von S. erfolgt überwiegend in Handarbeit. Es gibt im wesentlichen drei Methoden:
1. ('Cut Stars') Das Effektpulver wird mit den erforderlichen Bindemitteln zu einem "feuchten Teig" verarbeitet, dann in Würfel geschnitten und getrocknet. Dies ist die einfachste Herstellungsweise für S. Die fertigen S. haben ungefähr gleiche Kantenlängen, besitzen aber nur relativ geringe Bruchfestigkeit.
2. ('Pressed/Pumped Stars') Das mit Bindemitteln vorbereitete Effektpulver wird in einer zweiteiligen Form zu zylindrischen S. gepresst. Auf diese Weise können in kurzer Zeit große Mengen gleichförmiger S. mit hoher Festigkeit hergestellt werden. Werden zwei verschieden farbige S. dieser Herstellungsart mit einem Papier zusammengeklebt, spricht man von 'Piped Stars'.
3. ('Rolled Stars') Kugelförmige und mehrschichtige S. können nur in einer Rolltrommel hergestellt werden. Dabei wird der Effekt erzeugende Satz in feiner Pulverform um Kerne herumdragiert. Die Kerne können z.B. Samenkörner oder kleine Leuchtsterne sein oder aus Kunststoff bestehen. Mehrere hundert Kerne werden in der Trommel gerollt, dabei wird schrittweise immer wieder loses Effektpulver und ein Bindemittel zugegeben. Die S. wachsen nach dem "Schneeballprinzip", bis sie den erforderlichen Durchmesser besitzen. Es können Schichten aus verschiedenen Effektpulvern aufgetragen werden. Nach der Zündung des Feuerwerkskörpers wechseln diese S. - in umgekehrter Reihenfolge ihrer Herstellung - ihre Farbe. Dieser Effekt ist typisch für japanische Warimono- und Kamuro-Bomben. Es erfordert großes Geschick, um gleich große und perfekt runde S. zu rollen.
Fast alle S., ob kubisch, zylindrisch oder kugelförmig, benötigen einen (oft mehrschichtigen) "Zündmantel". Diese Schicht (z.B. Schwarzpulver, s. Anfeuerung) wird bei der Herstellung immer als letztes auf die S. aufgetragen. Sie wird bei der Explosion der Bombe oder Rakete entzündet und liefert ihrerseits genügend Energie für die meist höheren Zündtemperaturen der Effektpulver.

Stoppine siehe Zündschnur

Strobe siehe Blinker

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T

Tail Funkenschweif von Kometen (besonders Aufstiegseffekte), Chrysanthemen-Sternen ('Wave') oder z.B. Heulpatronen ('Titanium Whistle').

Thousand Flowers, Thousand Thunder siehe Kowarimono

Thunder siehe Salut

Tigertail 1. Stern: Goldener Schweifstern aus einem einfachen Schwarzpulver-Satz mit hohem Kohleanteil. Bei der Herstellung läßt man das Kaliumnitrat in die feine Holzkohle eindringen. Dadurch verbrennt der Stern mit einem breiten Schweif lang glühender Kohlefunken. Der T. wird häufig, z.B. als Komet oder in Trauerweiden, verwendet. 2. Bombe: Besondere Art von Kugelbomben: die gesamte, bis auf den Zünder fertig montierte Bombe wird in einem mit Bindemittel versetztem Sternpulver gerollt und dadurch "paniert". Beim Abschuß der Bombe wird der bis zu 2cm dicke Pulvermantel mit gezündet und verbrennt zu einem sehr breiten Kometenschweif (z.B. 'Golden Tigertail with Green Peony'). Als Effektpulver werden neben dem goldenen T. auch silberne oder farbige, schnell verbrennende Sätze verwendet. Der Begriff T. wird manchmal auch für große zylindrische oder gerollte, ausschließlich aus Effektsatz bestehende Kometen ohne Sternbukett verwendet. Diese Kometen werden wie Bomben komplett mit Ausstoßladung und Stoppine in Mörsern verladen.

Tip siehe Spitze

Titanium siehe Silberperlen, Elektrisch

Torte Übliche Bezeichnung für kleine China-Feuerwerksbatterien, deren Abschußrohre oft kreisrund angeordnet sind.

Tourbillion (Wirbel, Kreiselblitz, 'Serpent') Beidseitig verschlossenes dickwandiges Pappröhrchen mit gepreßtem Treibsatz, in das an einem Ende eine Düse eingebohrt/-preßt ist. Durch das Abbrennen des Treibsatzes trudeln und rotieren T. mit einem dichten Funkenschweif (meist Silberperlen, "Silberwirbel"). T. haben oft eine zusätzliche Ladung aus Blitzknall-Satz, die nach 2-4 Sekunden vom durchbrennenden Treibsatz gezündet wird. T. können von Bombetten-Batterien, Feuertöpfen, Römischen Lichtern und Bomben ausgeworfen werden (s.a. Brummer, Schlangenbombe).

Tracer siehe Biene

Trauerweide Trauerweide ('Willow Tree', 'Weeping Willow') Kugel-, seltener Zylinderbombe mit vielen langbrennenden Tigertail- oder anderen goldenen Schweifsternen. Bei der Explosion der Bombe spannen die Sterne durch eine relativ schwache Zerlegerladung einen "Schirm" auf und fallen als Goldregen Richtung Boden. Ähnlich sind Silber- und Titanweiden mit "Ästen" aus Aluminium- oder Titanfunken (s.a. Kamuro, Pokamono, Regen).

Traumstern Kleine Fontäne für den Indoor-Bereich. Pappröhre mit gepreßtem Satz auf Nitrocellulose-Basis mit feinem Titanpulver, das zu silbernen Funken verbrennt. Da sie auf Torten und Eisbecher gesteckt werden können, nennt man sie auch Eisfontänen.

Treiber siehe Bränder

Treibladung siehe Ausstoßladung, Schießpulver

Treibsatz ('Propellant') Im Unterschied zur Treibladung (s. Ausstoßladung) wird der schuberzeugende pyrotechnische Satz (z.B. Schwarzpulver, Heulsatz) bei einem T. in eine Papp-, Kunststoff- oder Metallhülse gepreßt und brennt gleichmäßig und nicht explosionsartig ab (s. Rakete, Bränder).

Tremolant Spezielle Sterne in Bomben, Bombetten und Raketen. Der T.-Effekt wird durch Zusatz von feinem Metallpulver (z.B. 5-10 Gewichts-% Titan, Ferrotitan, Ferroaluminium) in Funkensätzen (z.B. Kohlefunken, Tigertail) erzeugt. Der Schweif der Sterne scheint dadurch zu glitzern. Irrtümlicherweise wird häufig auch Glitter als T. bezeichnet (s.a. Brokat, Flitter).

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